Vereinschronik TuS Gildehaus
Hauptteil Teil 1 von den Anfängen bis zum 2. Weltkrieg

Vereinschronik TuS Gildehaus
Hauptteil Teil 2 von 1946 bis zum 100-jährigen Jubiläum 2006

Das 100jährige Jubiläum des TuS Gildehaus gibt mir die freudige Gelegenheit, meine herzlichen Grüße und Glückwünsche für dieses herausragende Ereignis im Namen des Niedersächsischen Turner-Bundes zu überbringen. Ein langer, nicht immer leichter, jedoch meist erfolgreicher Weg liegt hinter dem TuS Gildehaus zwischen 1906 und 2006. Viele Hürden waren auf dem Weg ins neue Jahrtausend zu überspringen, um den Verein zu dem zu machen, was er heute ist. Nämlich eine bis weit über die Region hinaus geachtete Turn- und SportGemeinschaft. Hierfür verantwortlich waren und sind die Menschen, die in ihm mit ihrem ehrenamtlichen Engagement mit viel Hingabe tätig sind. Sie haben dafür gesorgt, dass aktive Freizeitgestaltung beim TuS Gildehaus in unserer modernen und immer schnelllebiger werdenden Zeit vielen Mitbürgern einen sinnvollen Lebensinhalt gibt. Der Verein hat den entscheidenden Schritt geschafft, traditionelle Werte mit zukunftsorientierten Visionen zu verknüpfen und ist gut gerüstet für die künftigen Aufgaben. Der Niedersächsische Turner-Bund ist stolz darauf, so einen innovativen Verein in seinen Reihen zu haben und wird dem TuS Gildehaus als kompetenter Ansprechpartner immer beratend zur Seite stehen und ihn bei all seinen Aktivitäten unterstützen. Möge der TuS Gildehaus auch weiterhin die engagierten und begeisterungsfähigen Menschen haben, die ihre Ziele in die Zukunft tragen. Hiermit verbunden sind die besten Wünsche für ein gutes Gelingen der Jubiläumsveranstaltungen und für das weitere erfolgreiche Wirken. Niedersächsischer Turner-Bund e.V. 

Heiner Bartling, NTB Präsident

Deutschland ist ein Land des Sports. Der Sport nimmt in der Freizeit einen ebenso hohen Stellenwert ein wie die Sportvereine in unserer Gesellschaft. Mehr als 49.000 Menschen sind im Landkreis Grafschaft Bentheim in einem von mehr als 100 Sportvereinen aktiv. Jeder dritte Grafschafter also engagiert sich im Bereich des Sports. Das kann sich mehr als sehen lassen, zeigt es doch, dass trotz der zunehmenden Individualisierung der Gesellschaft diese Tendenz im Bereich des Sports nicht gilt. Hier zählt die Gemeinschaft. 100 Jahre Turn- und Sportverein Gildehaus 1906 e.V. bedeuten 100 Jahre Teamgeist und Engagement für sportliche und kameradschaftliche Ideale. Zu diesem besonderen Jubiläum möchte ich im Namen des Landkreises Grafschaft Bentheim ganz herzlich gratulieren. Aus den Anfängen hat sich inzwischen ein Breitensportverein mit vielen Sportarten und zahlreichen engagierten Mitgliedern entwickelt. Der Verein fühlte sich stets verpflichtet, ein vielfältiges Sportangebot für möglichst viele sportbegeisterte Menschen aller Altersgruppen anzubieten. Dieses Engagement wird belohnt, wie die Mitgliederzahlen beweisen. Der Erfolg des Vereins ist kein Zufall. Dahinter stehen, oft unbemerkt, viele Menschen, die sich ehrenamtlich für die Sache des Sports in Gildehaus einsetzen. Ihnen gebührt ganz herzlicher Dank. Dem TuS Gildehaus 1906 e.V. und seinen Gästen wünsche ich harmonische Jubiläumsfeierlichkeiten, ein weiterhin lebendiges Vereinsgeschehen, sowie in den kommenden Jahren sportlichen Erfolg. 

Friedrich Kethorn, Landrat

Der Turn- und Sportverein Gildehaus 1906 e.V. feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Vereinsjubiläum. Die Stadt Bad Bentheim möchte zu diesem Anlass dem Verein und all seinen Mitgliedern die herzlichsten Glückwünsche aussprechen. Der Stellenwert des Sports in unserer Zeit ist unbestritten. Ihm wird auch hohe gesellschaftspolitische Bedeutung beigemessen. Die Förderung der Gesundheit, des Selbstwertgefühls, der Selbstbestätigung und der Selbstdisziplin, insbesondere auch bei der Jugend, stehen dabei im Vordergrund; Erziehung zu Fairness und beim Mannschaftssport zum Gemeinsinn sind ebenso wichtige Ziele. Diese Attribute haben sicherlich auch zu den großen Erfolgen des TuS Gildehaus beigetragen. Gegründet als Turnverein Gildehaus trat der Verein in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhundert mit Stiftungs- und Turnfesten an die Öffentlichkeit und richtete im Juni 1923 das 6. Verbandsturnfest aus. Nachdem der Vereinssport nach 1933 im Rahmen der Gleichschaltung nach und nach zum Erliegen kam erfolgte die Neugründung bereits im Dezember 1945 mit dem heute noch gültigen Vereinsnamen Turn- und Sportverein Gildehaus. Wurde zunächst nur Fußball gespielt entwickelte sich der Verein, dem mit 1507 Mitgliedern heute mehr als ein Drittel der Bevölkerung des Ortsteils Gildehaus angehören, zu einem Breitensportverein mit einem vielseitigem Angebot. Aber auch herausragende Leistungen kann der Verein vorweisen. Hier seien besonders die überregionalen Erfolge der Badminton- und der Leichtathletikabteilung genannt, die den Namen des TuS Gildehaus im gesamten Bundesgebiet bekannt gemacht haben. Der Turn- und Sportverein Gildehaus trägt mit seiner Arbeit in besonderem Maße dazu bei, den Jugendlichen Perspektiven zu bieten, er fördert den sozialen Umgang miteinander, er erzieht zu Kooperations- und Hilfsbereitschaft. Allen, ehrenamtlichen Mitarbeitern, Trainern und Betreuern, die sich mit einer gehörigen Portion Idealismus bereitgefunden haben, sich für die Sache des Sports einzusetzen, gebührt unsere Hochachtung und unser Dank. Die Stadt Bad Bentheim wünscht dem Turn- und Sportverein Gildehaus 1906 e.V. für die Zukunft weiterhin alles Gute bei seiner Vereinsarbeit und bei seinen sportlichen Erfolgen. Günter Alsmeier Bürgermeister

Liebe Mitglieder und Freunde des TuS Gildehaus, liebe Gäste von nah und fern, mehr als 100 Jahre ist es nun her, dass der Gildehauser Handwerksmeister Ludwig Roolfs seine Liebe für das Turnen an Arnold Janssen, Karl Wertheim, Heinrich Janssen und Lehrer Wolthaus übertrug und diese fünf Personen in unserem Gildehaus einen Sportverein gründeten. Von diesen Anfängen bis zur Einweihung des Vereinsheims im Jahr 2006, von der am Schluss dieses Buches berichtet wird, war es ein langer Weg, den viele Gildehauser immer wieder aufopfernd begleitet und in verschiedenster Form unterstützt haben. Die hier vorliegende Chronik, die anschaulich und eingebettet in die Geschehnisse der Weltgeschichte über diese 100 Jahre berichtet, ist selbst ein Werk, das rund 25 Jahre erarbeitet wurde. Unser Vereinschronist Hartmut Abel hat seine umfangreichen Recherchen bereits zum 75-jährigen Bestehen des TuS begonnen und immer wieder ergänzt. Im Laufe der vergangenen Monate habe ich häufig diese Arbeit erleben dürfen. Ich denke, niemand, der nicht selbst einmal an einem solchen Werk mitgearbeitet hat, kann sich den Arbeitsumfang vorstellen. Deshalb gilt unser aufrichtiger und ehrlicher Dank Dir, Hartmut, für ein einzigartiges Werk, das zukünftig den TuS Gildehaus begleitet und noch in vielen Jahren, Jahrzehnten – vielleicht sogar Jahrhunderten – Beachtung finden wird. Die Geschichte, die in diesem Buch dargestellt wird, ist die eines Sportvereins, der sich von einfachsten kleinen Anfängen zu einem Großverein entwickelt hat. Bezirksligafußballer, BadmintonBundesliga und Nationalspieler, Judo-Landesmeister, Niedersachsen-Vizemeister im Handball, Vizeweltmeister in der Leichtathletik oder Teilnehmer an den Landesmeisterschaften im Tischtennis, all das hat unser TuS Gildehaus hervorgebracht. Aber nicht nur der Spitzensport zählt. Gerade der Breitensport ist das, was unseren Verein ausmacht. Jede Woche auf Sportplätzen und Laufbahnen, in Turnhallen, Tennishallen oder Schwimmhallen begeisterte Kinder und Erwachsene ihren Sport erleben zu sehen, das ist es, was unser Verein neben dem nicht unwesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen und gesundheitsorientierten Leben im Ort beiträgt. Gildehaus ohne den „TuS“ hätte ganz sicher weniger Wohnwert. Dem Ort würde ohne seinen Sportverein ein großes Stück Lebensqualität fehlen. Ich denke, wir können mehr als stolz sein auf das, was in und um unseren Verein geleistet worden ist und täglich geleistet wird. Machen Sie sich selbst einen Eindruck von der Vielfältigkeit des Vereinsgeschehens durch die Lektüre dieses anschaulichen Buches und lassen Sie uns gemeinsam eine Hundertjahrfeier begehen, von der Chronisten späterer Jahre stolz berichten können. Bernd Schulte-Westenberg 1. Vorsitzender

Im September 2006 feiert der TuS Gildehaus sein 100-jähriges Bestehen. Das ist in der Tat ein Grund, die Geschichte dieses traditionsreichen Vereins noch einmal Revue passieren zu lassen, eines Vereins, der seine Gründungsphase und seine Aufbaujahre im Kaiserreich hatte, den Ersten Weltkrieg überstand und den demokratischen Anfang der Weimarer Republik, die von der Diktatur des Nationalsozialismus abgelöst wurde, erlebte. Der Gleichschaltung des Vereins und des Zweiten Weltkrieges folgte 1945 der Neubeginn im demokratischen Teil des nach dem Willen der Alliierten zweigeteilten Deutschland. Auch die Wiedervereinigung spiegelt sich in der Vereinsgeschichte wider. In vielfacher Weise habe ich Unterstützung bei der Erstellung der Vereinschronik erfahren. Die Anfänge reichen in das Jahr 1980 zurück, als ich für die Jubiläumsfestschrift anlässlich der Festwoche „Heel Gilhus fiert“ den Überblick über den TuS Gildehaus verfasste. Mein Vorgänger im Amt, Realschulkonrektor i. R. Wilhelm Hagerott, verschaffte mir Zugang zum damaligen Archiv der „Grafschafter Nachrichten“ in Bentheim. Weitere Quellen habe ich im Laufe der Jahre gesammelt. Mein Dank gilt den Mitarbeitern des Staatsarchivs Osnabrück, insbesondere Herrn Manfred Brockel, der mit Hinweise über das Aktenmaterial gab. Zum großem Dank bin ich Frau Karin Heiden verpflichtet. Sie ermöglichte es mir, im Nordhorner Archiv der „GN“ mit großzügiger Unterstützung des Chefredakteurs Guntram Dörr alle Ausgaben der „Bentheimer Zeitung“ von 1905 bis 1940 durchzuarbeiten und auch die Ausgaben der „Grafschafter Nachrichten“ ab November 1949 mit einzubeziehen. Weiteres Material überließen mir Bernhard Schulte Westenberg und Hermann Bardenhorst. Für den sportlichen Teil hatten Helmut Heils, Friedhelm Lohmann und Günter Lohmann eine Fülle von Zeitungsausschnitten gesammelt. Im Mai 2005 waren die Arbeiten an der Chronik im Wesentlichen abgeschlossen. Es ging dann nur noch um Detailfragen. Die ehemaligen Vereinsvorsitzenden Bernhard Kaldeway, Manfred Langhammer und Heinz Roß sowie unser jetziger Vorsitzender Bernd Schulte-Westenberg haben anschließend das Manuskript gelesen. Ihnen danke ich für ihre Ermunterung und Anregungen. In enger Zusammenarbeit mit dem Vereinsvorsitzenden Bernd Schulte- Westenberg und einzelnen Fachwarten überlegten wir anschließend, an welchen Stellen Kürzungen im sportlichen Bereich vorgenommen werden sollten, um die Chronik nicht zu stark ausufern zu lassen. Dabei haben wir uns um Ausgewogenheit bemüht, wobei die Größe und die Erfolge der Abteilungen auch eine Rolle spielten. Insbesondere die Zusammenarbeit mit Helmut Heils, Günter Schievink, Christoph Tangenberg und Dieter Tepper war sehr konstruktiv. Etlichen Abteilungsleitern konnte ich Material und meine Hilfe beim Abfassen der Berichte anbieten. Danken möchte ich Pastor i.R. Helmut Müller, der die Chronik intensiv durchgelesen und mir bei der Korrektur geholfen hat. Einleiten in die Lektüre soll ein Zitat Wilhelm von Humboldts: „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft“.
Gildehaus, im März 2006 

Hartmut Abel